5 Tipps, wie wir unseren Kindern helfen, sich selbst zu regulieren. Achtsamkeit im Alltag. [Werbung]

Wir Großen kennen es selbst zu gut: Der Tag war stressig, aufregend, wild – einfach voller Gefühle, ganz gleich, ob positiv oder negativ. Im besten Falle haben wir es geschafft, uns in unserem Leben einige Methoden anzueignen, die uns helfen, uns selbst zu regulieren. Unsere Gefühle Stück für Stück wieder auf ein angenehmes Level zu bringen und nicht die ganze Zeit Kirmes im Kopf zu haben. Doch, was ist mit unseren Schützlingen? Wilde Tage rufen wilde Emotionen hervor und diese wiederum so manches Mal wilde Ausbrüche. Oftmals wissen unsere Kleinsten ja noch nicht einmal, woher diese Gefühle kommen oder gar, ob es gerade gute oder weniger schöne sind. Und da müssen wir ihnen zur Seite stehen. Ihnen helfen einen Weg zu finden, sich selbst zu regulieren, wieder herunterzufahren und Achtsamkeit für sich wirken zu lassen. Und genau aus diesem Grund, haben wir uns, gemeinsam mit Lebenskompass überlegt, wie wir das gemeinsam in unserem Alltag schaffen, Achtsamkeit zu lernen und 5 Tipps für euch an die Hand gebend, herausgearbeitet.

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Und zack war er da, der Gefühlstsunami.

Da passiert es wieder. Aus dem Toben wurde, wie aus dem Nichts, eine völlige Eskalation. Dinge fliegen durch den Raum, es wird gewütet, gebrüllt, geschimpft und einfach nicht gewusst, woher es kam und vor alle wohin es gehen soll. Jetzt können wir als Eltern uns an diesen Ausbruch dranhängen, uns triggern lassen und mit wüten – schreien, drohen, schimpfen. Für die Sekunde mag es in manchen Momenten helfen, dass euer Kind dann für den Augenblick ruhig ist. Es wird aber nicht ruhig, weil es einsieht, dass sein Benehmen gerade ‚falsch‘ war, sondern weil es erschrickt und aus Angst verstummt. Mit diesem Weg schafft ihr also in erster Linie, eurem Kind zu zeigen, dass Gefühle NICHT willkommen sind und schürrt zudem Angst. Natürlich verlieren auch wir manchmal die Geduld, werden laut und reagieren genau so, wie wir es nicht sollten und vor allem auch nicht wollten. Mit den Jahren haben wir aber bei unseren Kindern einiges ausprobiert, denn was beim einen funktioniert, muss es noch lange nicht beim anderen Kind oder der Familie tun.

5 Tipps zur Selbstregulierung und Achtsamkeit bei Kindern.

Wenn es also wieder einmal wild wird, die Gefühle vollkommen durchdrehen und es droht, völlig aus dem Ruder zu laufen, haben sich bei uns folgende Dinge bewährt:

  1. Über Gefühle sprechen und sich bewusst auf sich konzentrieren – Kinder lernen im Alltag von und mit uns. Benennen wir Gefühle, lernen sie, ihre Gefühle und deren Herkunft zu verstehen und einzuordnen. Das wiederum hilft bei der Selbstregulierung. Denn wissen wir, was wir fühlen und was der Auslöser war, können wir besser damit umgehen und uns selbst verstehen. Und so geht es auch unseren Kindern. Wenn gerade der vollkommene Breakdown herrscht, bringt es gar nichts, das Kind ‚mit Gewalt‘ aus der Situation herauszuziehen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht offen, also nicht zugänglich für ein bewusstes Zuhören und darüber nachdenken. Aber irgendwann ist der große Tsunami vorbeigeschwappt, die Atmung wird ruhiger, der Blick klarer und genau da ist der Moment, in dem wir wieder Zugang zu ihnen bekommen. Und hier sollten wir uns auch wieder einschalten. Sprecht mit euren Kindern darüber, was gerade war. Gebt ihnen mögliche Gefühle zur Auswahl – Du warst gerade richtig wütend/traurig/frustriert, oder? Überlegt gemeinsam, welche Lösungen es in der Zukunft gibt, um den Sturm im Bauch anders Luft zu machen, ohne Zerstörung oder Verletzungen. Damit sich Kinder aber auch generell mehr auf sich konzentrieren, sich wahrnehmen, ja achtsam mit und zu sich sein können, hilft es ebenfalls, sie regelmäßig aus dem Alltagsstress herauszuziehen. Sich mit ihnen hinzusetzen und ganz bewusst das Hier und Jetzt zu erleben. Ohne Einflüsse von außen, wie TV, Radio, Tablet oder ähnlichem. Das ist schwer, gerade in der heutigen Zeit, aber es ist lernbar. Wir nutzen dazu gerade die Achtsamkeitskarten von Lebenskompass. Wunderschön kindlich, aber nicht kitschig illustriert mit Anregungen und hilfreichen Tipps für uns Erwachsene, wie wir Achtsamkeit beibringen und auch selbst mit den Kindern erfahren können. Die Karten geben Impulse, um den Tag z.B. gemeinsam einmal Revue passieren zu lassen, Selbstliebe und Selbstbewusstsein aufzubauen und vielem mehr. Wenn man es regelmäßig macht, kommt eine Art der Routine hervor, die euch ganz natürlich dabei hilft, die guten Seiten des Tages zu sehen, sich selbst zu regulieren und stark durchs Leben zu wandern.
  2. Fokusumlenkung und das Gehirn arbeiten lassen – Manchmal merkt man schon vor der großen Eskalation, dass die Stimmung gerade brennzlich wird und es nur eine Frage der Zeit ist bis sie gänzlich kippt und der Vulkan ausbricht. Um den Wirbel zu binden, hilft es bei uns, den Fokus von dem abzuwenden, was gerade wild macht und auf etwas zu lenken, das den Kopf fordert. Bei unserem Großen merken wir oft, dass wenn er keine Aufgaben bekommt, das Gehirn gefühlt auf Ausnahmemodus springt und einfach freidreht. Deshalb geben wir ihm verschiedene Aufgaben, wenn wir merken, dass es wieder an der Zeit ist. Eine Aufgabe dabei ist beispielsweise das Malen. Damit sind der Kopf und die Hände beschäftigt und er kann sich selbst regulieren. Er kommt zur Ruhe, konzentriert sich, da bei ihm auch ein gewisser Perfektionismus vorherrscht und wir alle können dabei entspannen. Er wechselt immer mal wieder zwischen freiem Malen, bei dem er entscheidet, was aufs Blatt soll und dem Ausmalen von Vorlagen. Eine schöne Kombination bietet auch das interaktive Malbuch von Lebenskompass, was ich nicht nur als Erwachsene wunderschön finde, sondern auch die Kids unheimlich gerne bemalen. Das Schöne: Es bietet nicht nur Ausmalvorlagen, es stellt auch Fragen bzw. gibt Anregungen, um über gewisse Dinge zu sprechen. Außerdem fordert es auch auf, Teile des Malbuchs selbst zu gestalten – Tiere hinzumalen z.B. Ein durch und durch gelungenes und bezauberndes Buch.
  3. Puzzlen – Genau, wie beim Malen, rufen wir mit Puzzlen des gleichen Effekt hervor. Je nachdem, welche Vorlieben gerade vorherrschen, klappt das eine eben besser als das andere. Mittlerweile puzzlet der Große Puzzles für 8 Jährige, weil er sich selbst herausfordern und lange beschäftigt wissen möchte. Gerade vor dem Schlafen gehen bzw. nach dem Abendessen puzzlet er oft, um sich selbst zu regulieren. Da darf dann auch keiner helfen – wehe dem, der es probiert.
  4. Hörspiel hören und in andere Welten abtauchen – Manchmal können aber tatsächlich auch Medien helfen, allerdings auditive und nicht visuelle. Ein ruhiges und/oder spannendes Hörbuch kann wahre Wunder bewirken. Der Große legt sich dann davor und hört angestrengt zu, spricht mit uns darüber und kann vom Alltag abschalten ohne dabei mit Reizen überflutet zu werden. Es gibt beispielsweise sogar ein Freebie auf Lebenskompass, das eine Traumreisegeschichte beinhaltet zum Entspannen. Diese könnte man selbst aufsprechen und als Hörspiel verwenden. Die eigene Stimme (also die der Mama, des Papas, Oma, Opa oder einer anderen Bezugsperson) wirkt zudem noch zusätzlich beruhigend.
  5. Körperliche Bewegung – Und dann gibt es diese Momente, in denen so viel Energie vorherrscht, die einfach raus muss, sonst platzt man. Kennt ihr das auch? Da hilft kein Reden, kein Kuscheln, kein sich auf etwas zu konzentrieren. Da muss schlicht und ergreifend körperliche Bewegung her und davon am besten reichlich. Wer kann, sollte in den Wald dafür gehen. Die Luft, die Farben, die Geräuschkulisse sind heilend, entspannend und tun der Seele einfach gut. Aber auch der Spielplatz, das Feld oder der eigene Hof und Garten reichen schon vollkommen aus. Entweder einfach frei toben lassen, einen Parcours aufbauen oder Aufgaben erteilen – eben so richtig auspowern lassen bis die Wangen rot, die Atmung schnell und der Kopf wieder frei ist. Oder dreht die Lieblingsmusik voll auf und tanzt all den Stress, die Aufregung, all das Wilde, das dringend raus möchte und muss, aus euch heraus. Schüttelt, hüpft, schreit es in einem lustigen Tanz aus den Armen und Beinen.
 
 

Achtsamkeit – eine kurze Erklärung.

Doch, was ist Achtsamkeit eigentlich genau? Im Grunde bedeutet es, dass man im Hier und Jetzt, also in der Gegenwart geistig anwesend ist. Bewusst sein Umfeld und sich in dieser Sekunde wahrnimmt und sich nicht ablenken lässt, durch andere Reize, wie Medien jeglicher Art. Diese bewusste Erleben und Wahrnehmen der Umwelt hilft enorm, um sich zu entspannen und Ruhe zu finden. Es hat Entspannung, Zufriedenheit und Selbstregulierung zur Folge. Dieser Zustand ist etwas, das man erlernen kann, sowohl klein als auch noch groß. Und das braucht etwas Übung, denn gerade wir Erwachsenen schaffen es kaum die Sorgen von Morgen und die Erinnerungen an gestern abzulegen. Immer schweift man ab und muss sich schon sehr anstrengen, um die Gegenwart mit allen Sinnen wahrzunehmen. Es räumt praktisch die Psyche auf, reduziert Stress und macht vor allem auch widestandsfähiger in belastenden Situationen

Keine Gefühle unterdrücken, sondern sie verstehen und achtsam sein.

Eins ist hier ganz wichtig klarzustellen: Wir sind dafür, dass jedes Gefühl richtig ist und gefühlt werden darf und soll. Diese Wege des Umgangs mit einem Wirbelsturm im Bauch sollen Gefühle NICHT unterdrücken und wegschieben. Sie sollen aber dabei helfen, sich selbst besser zu verstehen zu fühlen. Achtsam mit sich zu sein und zu lernen, wie man diese Gefühle zwar fühlt, sie aber nicht so zum Überkochen bringen lassen muss, bis jemand (man selbst oder andere) auf irgendeine Weise verletzt wird oder etwas zu Bruch geht.

Welche Tipps helfen bei euch und euren Kindern sich selbst zuregulieren und Achtsamkeit walten zu lassen?